The Garage Sound of Deepest New York




Über die Paradise Garage und die Entstehung des Garage Sounds und über die Sampler Serie von Republic Records. Inklusiv der Liner Notes von Dave Lee und Manny Lehman

Intro über das Label Republic Records und Dave Lee

Der Sampler „The Garage Sound of Deepest New York“ erschien auf dem Label Republic Records, das von Dave Lee 1988 in UK gegründet wurde (als Unterlabel von Rough Trade).

Auf dem Label erschienen neben den US Künstlern wie Arnold Jarvis, Phase II, Turntable Orchestra auch eigene Projekte wie:
M-D-Emm (Mark Ryder, Dave Lee and Emmanuel Cheal), Kikkit (zusammen mit Emmanuel Cheal) und Raven Maize.

Dave Lee (*18.06.1964 auf der Insel Wight, England), ist vielen auch bekannt unter seinem Alias Joey Negro, das er von 1990 bis 2020 benutzte.

Auf der Compilation wollte er dem im UK grasierden Acid Hype qualitative Vocal Garage House Tracks gegenüberstellen.
Dave Lee hat hierzu auch die Liner Notes geschrieben (siehe unten)

Republic Records Logo
Republic Records Logo
Dave Lee aka Joey Negro, ca 1988
Dave Lee, ca. 1988
(aka Joey Negro)

The Garage Sound Of Deepest New York (Vol.1) ’88

Garage Sound Of Deepest New York Vol.1, Cover, 1988
Garage Sound Vol.1 Cover LP

Die erste Compilation der Garage Sound Serie erschienen 1988 auf Republic Records.
inkl. Arnold Jarvis, Blaze (und Blaze Produktionen), Touch, Kym Mazelle und Turntable Orchestra.

Releases: 2LP: LIC 10 LP | CD: LIC 10 CD | Tape: LIC 10 C

Hier neben der Tracklist die interessanten Liner Notes von Manny Lehman und Dave Lee.

Siehe auch Volume 2 mit den Liner Notes von Kevin Hedge von Blaze

Tracklist – Volume 1
  1. Blaze – Can’t Win For Losing (Kevin Hedge Mix) 5:59
    Producer: Blaze | Remix Kevin Hedge (Blaze) [Quark (US), Republic Records (UK)]
  2. Kym Mazelle – I’m A Lover (Manny Lehman Club Mix) 6:39
    Producer, Written: Marshall Jefferson [Lower Level Rec. (US), Republic Records (UK)]
  3. Arnold Jarvis – Take Some Time Out (Club Mix) 6:54
    Producer, Written: Tommy Musto, Yvonne Turner [Fourth Floor Rec. (US), Republic Rec. (UK)]
  4. Joe Church – I Can’t Wait Too Long (NY Club Mix) 7:01
    Written: Ray Gaskins | Mix: Chep Nunez, Ray Gaskins [Sleeping Bag Rec.]
  5. Exit – Let’s Work It Out (Performance Mix) 5:44
    Producer, Mix: Blaze [Quark Records, 1987]
  6. Touch – Houselights (Album Mix) 4:54
    Written: Eric McCaine, Free Smith, Gordon Williams | Producer: Touch [Supertronics, 1987]
  7. Turntable Orchestra – You’re Gonna Miss Me (Club Mix) 6:40
    Producer: Hippie Torrales, Paul Scott [Music Village Rec / Republic Rec.]
  8. Phase II – Reachin‘ (Brotherhood Mix) 5:53
    Producer: Blaze, Phase II | Mix: Blaze [Movin Records / Republic Rec.]
  9. Ruff Neck – Feel The Music (Power Mix) 4:17
    Producer: Cassio Ware, Derek A. Jenkins, Dwayne Richardson
  10. Various – Mastermix (by Manny Lehman) 10:57

Bonus Track Tape / CD

  1. Kikkit – Love Fixation (Blaze Fix Mix) 5:34
    Producer: Dave Lee, Mike Cheal | Remix, Add. Production: Blaze [Republic Records]

Bonus CD

  1. Phase II – Reachin‘ (Latin Workout Mix) 6:49
    Producer: Blaze, Phase II | Remix: The Shy Boys (aka Dave Lee) [Republic Rec.]

Garage Music: The History – Liner Notes von Manny Lehman

Garage Music: ein Statement, das von vielen aus ihrem wahren Grund verstanden und von anderen gerade für ihre aktuelle Bedeutung anerkannt wird.
Vor etwa 11 Jahren eröffnete in der Kings Street im New Yorker Greenwich Village ein Club namens „Paradise Garage„, und dort erhielt dieser Musikstil seinen Namen. „Paradise Garage“ war ein Ort, an dem es nicht darum ging, wer du warst oder was du warst, solange du nur zu dem Zweck da warst, zur Musik zu feiern, die von Larry Levan gepusht wurde.

„Garage Music“ gab es vor dieser Zeit als „Philly“ -Sound oder einfach nur als alte Soul-Musik, basierend auf den Komponenten: ‚a heavy bottom, smooth riding highs, hard percussion, a riding funky bassline, and a hot vocal‘. Der Gesang kann männlich oder weiblich sein, solange er eine universelle Botschaft aussendet, auf die sich jeder darin beziehen kann. Der Sound wurde Anfang der siebziger Jahre in vielen Clubs gespielt: ‚The Sancuarty‘, das alte ‚Limelight‘, ‚The Gallery‘, ‚Better Days‘ und ‚The Loft‘ um nur einige zu nennen, und zu den frühen Unterstützern dieses Sounds gehören David Mancuso und Nicky Siano. Doch erst mit der Eröffnung der „Paradise Garage“ wurde diese Musik in ihrer vollsten Form zum New Yorker Underground-Sound.

David Mancuso (The Loft) und Larry Levan (Paradise Garage)
David Mancuso (The Loft) und Larry Levan (Paradise Garage)


Die Garage mit ihrem riesigen Soundsystem und ihrer spektakulären Lichtshow war von allen anderen Clubs in jenen Tagen (und bis heute) unvergleichlich. Es wurde der „Place to be“, der DJ, die Musik, das Soundsystem und Tausende von Partygängern, ganz zu schweigen von den gelegentlichen Besuchern wie Mick Jagger, Grace Jones, Bette Midler, Eddie Murphy, Stevie Wonder und Diana Ross.
Abgerundet werden Auftritte von Patti Labelle, Chaka Khan, Loleatta Holloway, Jocelyn Brown und Sylvester, die ihre mittlerweile klassischen Songs singen.

Die Musik hat aufgrund dieser unvergesslichen Tage ihren Titel Garage Music behalten.
Jetzt pumpen D.J.’s wie Frankie Knuckles, David Morales, Johnny Dynell und Justin Strauss den neuen Garage-Sound, der eine Kombination aus ’88er House-Sounds und guter alter R’n’B-Musik ist.
Es lebt in Clubs wie ‚The World‘, ‚The Tunnel‘, ‚Nells‘, ‚M.K.’s‘ weiter und findet sich auch in Lateinamerika-Hip-Hop-orientierten Clubs wie dem ‚Palladium‘ und ’10-18′ wieder.

Vinylmania New York
Gegründet ’78 von Charlie Grappone in New York

Was seine Verkaufsargumente angeht, gingen Garage Music und der Plattenladen Vinyl Mania immer Hand in Hand. Vinyl Mania ist nur um die Ecke von dort, wo die Paradise Garage war, und es ist immer auf der Höhe der Zeit aber bewahrt auch die Klassiker.

Garage-Music scheint sich in die Mainstream-Tanzmusikszene integriert zu haben, und sie wird nicht verschwinden …

Manny Lehmann
Vinyl Mania


Garage Music: The Present – Liner Notes von Dave Lee

House hat sicherlich die Tanzflächen Großbritanniens und Europas auf ähnliche Weise dominiert wie Disco zehn Jahre zuvor. Seine Popularität beruht in ähnlicher Weise auf Geschwindigkeit und Einfachheit, was ihm viel mehr Anziehungskraft auf die Massen verleiht.
Der jüngste Acid-Wahnsinn hat dies auf die Spitze getrieben, mit dem, was man nur als grundlegende Rhythmus-Tracks bezeichnen kann. Ein Großteil der Anziehungskraft von Acid beruhte jedoch auf einem Pressehype und einem Mitläufereffekt von Trendies, die kein wirkliches Interesse an schwarzer Tanzmusik haben.
Jetzt wird das unvermeidliche Crossover von Acid in die Pop-Charts endlich jeder Underground-Anhängerschaft, die die Musik hatte, ein Ende setzen und die Garagentore weit offen lassen.
Garage gibt es seit den frühen 80er Jahren, die die Clubs und Ätherwellen von New York City dominierten, die von der aktuellen Welle des Acid House, die auf dieser Seite des Atlantiks plätschert, unberührt blieben. Mit seinen Wurzeln im Salsoul/Philly-Soul (bezogen auf Künstler wie Loleatta Holloway und Double Exposure) und Prelude/West End Disco (z. B. D-Train) ist die daraus resultierende Kombination aus gefühlvollem Gesang, der einen echten Text singt, über einer kraftvollen perkussiven Rhythmusgruppe kaum überraschend. Dies macht Garage meiner Meinung nach einfacher im Radio zu platzieren, lohnender für das Hören zu Hause und sehr aufregende Tanzmusik in einer Clubsituation.

Arnold Jarvis-Take some Time Out, Cover, BCM
Arnold Jarvis (BCM Release)
Kym Mazelle, 1989
Kym Mazelle, 1989
Touch - Without you, Cover Album
Touch – Album Without You
Phase II - Reachin, Cover Single
Phase II (Single Cover)

Dieses herausragende Album zeigt die vielen verschiedenen Seiten der New Yorker / New Jersey Garage-Szene ohne Kompromisse. Obwohl der Stil vom tiefen und stimmungsvollen Arnold Jarvis bis zum gefühlvolleren Blaze oder sogar dem hauptsächlich instrumentalen Ruff Neck variiert, sind die gleichen Wurzeln und die gleiche Qualität auf allen offensichtlich.

Radiosender wie K.I.S.S. und W.B.L.S. sind auch sehr wichtig für die Szene, besonders auf ihren kommerziell freien Saturday Night Dance Party Sessions, wo Top-DJs wie Timmy Regisford, Tony Humphries und Manny Lehman Garage, Disco und Philly in lang laufenden Master-Mixes spielen.

Um dies zu veranschaulichen, hat Manny Lehman auf der Doppel LP auf Seite 4 einen Master-Mix von neun Tracks des Albums im New Yorker Radiostil erstellt.

Kiss fm Logo
WBLS Logo


Garage / Deep House ist also nicht der nächste Wahn, es ist Musik, die es schon seit einiger Zeit in verschiedenen Formen gibt, und ihre längst überfällige Ankunft in der britischen Szene sollte von allen begrüßt werden, die zeitlose schwarze Tanzmusik lieben.

GREIF DANACH…
DAVE LEE



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